Werkarchiv

„CANTUS APIUM – 7 Variationen über Vergil für Stimme und 15 Bienenvölker“

Autor: Götz Naleppa
Genre: Sound Art / Klangkomposition
Produktion: Götz Naleppa 2013
Ursendung: 14.04.2014, Deutschlandradio Kultur
Länge: 40:12
Komposition: Götz Naleppa
Ton und Technik: Götz Naleppa

Inhalt:
Roter Faden der Komposition ist der berühmte lateinische Text von Vergil über die Bienen aus seinen „Georgica“. Material sind Aufnahmen von15 Bienenvölkern, von morgens 7 Uhr bis zum Mittag an einem sonnigen Maitag im Westerwald. Das Konzept: Textzitate (lateinisch und deutsch) mit nicht manipulierten Bienensounds, chronologisch im Tagesverlauf: vom frühen Morgen (wenig und vereinzelt), später die tieferen Frequenzen, wenn die Drohnen fliegen, bis zum Mittag (viele und heftig). Dazwischen sieben musikalische Variationen aus ‚Bienengesang‘ – also vor allem mit extremen Filtern bearbeitete Bienensounds, um die ‚Musik‘, den Gesang der Bienen hörbar zu machen. Alles was man hört, ist also aus Bienensounds generiert, auch die Rhythmuselemente.
Die Hauptthema war ‚Chaos und Struktur‘: ich habe versucht, im Chaos tausender gleichzeitiger Sounds Strukturen zu finden, Frequenzen herauszufiltern, Rhythmuselemente zu entdecken – Muster und ‚Schönheit‘ hörbar zu machen. Das ganze Stück ist so ein einziges großes Crescendo geworden – entsprechend dem Crescendo der Bienenvölker vom Morgen zum Mittag: der Anfang ruhig und im Vergil’schen Sinne ‚idyllisch‘ und sich dann sehr langsam steigernd bis zu den ‚Kriegstänzen‘ der Bienen und einem Ende in der Jetzt-Zeit, das auf die weltweite Gefährdung der Bienen und damit auch des Menschen anspielt.
(Götz Naleppa)

Bemerkungen:
Dank an den Imker Christian Matthey, Westerwaldkreis.
Spezialpreis für Klangkunst beim Marulic-Festival, Kroatien 2014,
GOLD AWARD des New York Festivals 2014.


de_DEDeutsch