Hörspielregie

„My Body in Nine Parts – Mein Körper in neun Teilen“

Autor: Raymond Federman
Genre: Hörspiel
Produktion: DKultur 2008
Übersetzung und Bearbeitung: Gaby Hartel
Aufnahme-Datum: März 2008
Musik: Art De Fakt
Länge: 44’56
Regie: Götz Naleppa
Regieassistenz: Karena Lütge
Ton und Technik: Lutz Pahl, Herrmann Leppich

Mitwirkende:
Raymond Federman, Martin Engler – Stimmen
Musik: Urban Elsässer, Ludger Singer, Anja Kowalski, Aram Schneider, Brigitta Schäfer, Uwe Böttcher – Art De Fakt

Inhalt:
Text mit Musik: Federman spricht über seinen Körper – von der wenig geliebten jüdischen Nase bis zu den neun Narben auf seinem Körper…

Bemerkungen:
Hörspiel des Monats (Mai 2008)
Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
Leichtfüßig, selbstironisch, witzig, philosophisch ist diese akustische Performance, in der Raymond Federman eine beschreibende Distanz zu seinem Körper einnimmt und zugleich in zärtlich vertraute Nähe zu ihm tritt. Der eigene Körper, das Ganze, zerlegt in neun Teile – von den Augen über die Haare, die Zunge, die Zehen, das Sexualorgan, den kaputten Backenzahn bis zu den Narben -, fügt sich wieder zusammen zu einer Biografie des Körpers, zu einer Lebensgeschichte, deren Spuren sich in den Körper eingeschrieben haben – oder das Lebensschicksal bestimmten, wie das ‚genetische Design‘, die jüdische Nase, das ‚topologische Mahnmal für alle, die vernichtet worden sind‘.
Auch die Stimme hat den Status eines Körperteils, des wichtigsten: „When I speak, I am telling myself“, formuliert Federman. Oder: ‚Ich rede, also bin ich‘. Ein ‚Körperteil‘ also, der ja gerade im akustischen Medium Radio, neben der Musik, eine zentrale Rolle spielt. Und diese Elemente – Stimme, Sprache, Musikalität – fügen sich in dieser Hörperformance zu einer Einheit zusammen, die den Improvisations-Charakter von Federmans Texten kongenial aufnimmt und unterstützt: Von Gaby Hartel mit feinem Gespür für Federmans Ironie ins Deutsche übersetzt und für den Rundfunk bearbeitet, von Götz Naleppa mit kunstvoller Leichtigkeit inszeniert und von der Jazzband Art De Fakt musikalisch sowohl kommentiert als auch vorangetrieben, werden die Stimmen von Raymond Federman und seinem deutschen alter ego Martin Engler integraler Bestandteil einer raffinierten Gesamtkomposition. Ein Hörvergnügen, das unwiderstehlich in seinen Bann zieht.
PRIX ITALIA 2009


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